Ostsee-Umrundung | gesamt 284 km
Wismar – Heiligendamm | Tag 4 | heute 75 km
Der Campingplatz „Ostseecamping“ war groß, die meisten Menschen nicht aneinander interessiert. Wirkliche Begegnungen gab es hier keine. Aber es war alles sauber und da, was ein Campingplatz haben sollte.
Suchanzeige für einen Radreisefrosch
Wir kommen nach den beiden ersten 90 km-Tagen heute Morgen nur schlecht aus den Hufen. Zwar sind wir bei acht Minuten im Aufbau, brauchen aber noch lange, um alles wieder zu verstauen. So fahren wir erst gegen kurz vor elf los. Es geht zunächst bis Wismar. Wir pinnen einen Suchzettel an, wo Freddy verloren ging. Ein nettes Ehepaar, gebürtige Wismarer, fragt interessiert nach. Sie wohnen am 17. Juli seit 40 Jahren in ihrem Haus mit Blick auf die Ostsee. Ihre Kinder machen ebenfalls Radreisen in Schweden, und so laden uns die beiden ein, in ihrem Garten zu zelten. Wir freuen uns sehr, müssen aber weiter, nachdem wir gestern schon einen Tag liegen gelassen haben. Es wäre eine Gelegenheit gewesen, Wismar näher kennenzulernen, aber wir sind heute bislang nur 10 km gefahren.
So viele Gedanken rund ums Maskottchen
Tristan möchte mich überraschen und so machen wir einen 2,5 km Abstecher – zu einem DM Markt. Meine Fragezeichen werden immer größer, bis Tristan mit einem Foto herauskommt. Er hat um mich zu trösten die legendere Szene gemalt, wie Freddy an seinen Haizahn kam, den er bei sich trägt – auf Nintendo 3DS in 3D! Seine Aktion rührt mich sehr.
Barbara mit kreativer Radhelm-Nutzung
Wir fahren weiter, und die Strecke führt recht unspektakulär über Felder, bis Tristan bemerkt, dass er eine Schraube verloren hat. Bei der Reparatur hält neben uns Barbara an. Sie ist auf dem Weg von Danzig nach Eckernförde und braucht Kettenöl. Bekommt sie. Wir plaudern ungezwungen über Danzig und das Radfahren. Sie sammelt Federn, ist mit einem ganz normalen Rad mit Anhänger unterwegs, der ihre Gänge auf 3 beschränkt, weil er die Schaltung blockiert. Und sie nutzt ihren Helm sehr kreativ als Korb! Eigentlich ist ihr etwas kalt, denn sie lebt auf Teneriffa. Wir verabschieden uns und fahren in entgegengesetzte Richtungen weiter.
Die Strecke führt vor Kühlungsborn direkt an die Ostsee an die wunderschöne Strandpromenade. Hier ist viel Tourismus, aber er verteilt sich auf die nicht enden wollenden Cafés und Restaurants. Das RRG gönnt sich heute eine Pizza am Strand.
Bei Mechelsdorf kommen wir an einem historischen Großsteingrab der Jungsteinzeit vorbei, einem Dolmen. Es ist ein Einzelgrab von ca 3200-3000 v. Chr. und misst 2,8 m Länge, 1,5 m Breite und 1,25 m Höhe. Die Höhe lässt mich direkt verstehen, warum ich einen Helm trage, als ich an die Decke stoße. Ein besonderer Platz mit einer ganz eigenen Atmosphäre.
Freies Biwakieren für freie Radreisende!
Wir suchen einen Schlafplatz und beschließen offen am Strand zu biwakieren. Nach einiger Suche finden wir unseren ‚place to be‘. Wir lauschen der Musik am Strand bei einem kleinen Lagerfeuer. Ostsee, so darfst Du sein!