Vlieland Heute 27 km | Gesamt 413
Morgens versuche ich wieder einen Sonnenaufgang zu erhaschen, aber die Wolken spielen nicht richtig mit. Es reicht nur für ein paar schöne Fotos von Erika und Kiefernzapfen.
Die Räder bepackt geht es gegen 10 Uhr los Richtung Hafen. Strahlend blauer Himmel mit tollen Schäfchenwolken begeistert uns noch zu einer kurzen Auffahrt zum Leuchtturm mit heute grandiosem Fernblick bis Terschelling auf der einen und Texel und Den Helder auf der anderen Seite.
Wir kommen zur Fähre und sehen lange Schlangen bei Rädern wie Fußgängern. Auf zum Ticketschalter.
„Vier Tickets nach Haarlingen um 11.45 Uhr bitte.“
„Ist ausgebucht.“
„Oh nein, dann die Nächste bitte.“
„Alle Fahrten sind ausgebucht, es geht erst morgen wieder.“
Das hatten wir nicht erwartet, die Fähre fasst knapp 800 Leute. Aber es ist Freitag, und in Südholland gehen am Montag die Ferien zu Ende, wie wir später erfahren. Wir kaufen Tickets für morgen früh um 6.50 Uhr.
Wir sitzen konsterniert in einem Café. Tristan hat sich doch entschieden nach Hause zu fahren und auch er kommt jetzt nicht von der Insel. Aber was nützt es, statt zu sagen ’stuck in the island‘ sagen wir ’stranded on a beautuful island‘. Die schönste Antwort am heutigen Tag von einer Vlieländerin darauf ist ‚there are hundred of wonderful songs about this!‘.
Überhaupt unterhalten wir uns hier viel auf Englisch, was wir von Zeeland so nicht kennen. Oft stellt sich später heraus, dass die Menschen doch Deutsch sprechen, aber es gibt mir ein besseres Gefühl, nicht immer vorauszusetzen, dass Niederländer Deutsch sprechen.
Wir fahren zum Strandpavillon an der Ostküste, den kennen wir noch nicht. Dabei passieren wir auch den zweiten Campingplatz der Insel mit vielen Stellplätzen, sehr groß und so überhaupt nicht unser Fall. Ganz andere Leute, als auf dem kleinen Platz sind dort unterwegs, so auch beim völlig überteuerten Pavillon. Wir fahren einfach nochmal die 8 km durch die Dünen zum Posthuys im Westen, dort gibt’s tolles Essen zu hervorragender Preis/Leistung. Gestärkt geht es ans Meer direkt bei der ersten Gelegenheit nahebei. Wieder toller Strand und Wellen, das Meer fällt hier sehr flach ab. Julian ist voller Freude dabei, und auch eine seltene Wassernixe erscheint (Susanne!). Später wird auch Tristan noch ein letztes mal das Meer genießen.
Abends zurück auf dem Platz wird alles fertig gepackt gelassen für den nächsten Morgen, der Wecker geht um 5.30 Uhr, wir wollen um 6 auf dem Rad zur Fähre sitzen, inklusive Packen von zwei Zelten.