Vlieland | Heute 24 km | Gesamt km 386
Heute ist Vlieland Tag. Ich bin um sechs Uhr raus, um den Sonnenaufgang zu fotografieren, aber die Wolken haben es mir schwer gemacht. Morgen kommt ein zweiter Versuch. Der Wetterbericht ist meist nur kurzfristig stimmig.
Julian und ich albern schon früh rum, so sind alle auf dem Platz schon um halb acht wach und aktiv. Sie sind uns sicher dankbar, da sie so mehr vom Tag haben!
Gefrühstückt wird neben dem Zelt, bevor es auf Rundtour über Vlieland geht. Nach dem lebenswichtigen Koffein beim Posthuys fahren wir bis ans westliche Ende. Von dort wandern wir eine Stunde durch die Dünen. Am Watt flimmert es nur so von Seevögeln. Wir vermissen Kristina, sie würde es lieben.
Die Vegetation auf Vlieland ist überraschend vielfältig. Strandhafer, Farn und Flechten auf dem Boden in den Dünen, Erika, Sanddorn, Sträucher, Kiefernwald, Mischwald, Laubwald. Von allem etwas.
Wir fahren Lunch gestärkt vom Posthuys, bei dem wir einem alten Herrn auf die Beine helfen, der mit seinem Rad gestürzt ist, den nördlichen Dünenweg zurück.
Ich kann es nicht lassen, auch wenn es etwas anfängt zu regnen: ich muss nochmal ins Meer. So erklimmen wir den hohen Dünenkamm und der Strand gehört bis auf einen Fotografen mir. Kein Schwimmer in Sicht soweit das Auge reicht! Das Wasser hat eine angenehme Temperatur und die Brandung ist verheißungsvoll. Ich schwimme aber nicht weit raus, mit den Strömungen ist nicht zu spaßen. Mit der Brandung schon, was für eine Freude!
Als wir uns wieder auf die Räder schwingen, regnet es richtig, und wir sind nach den kommenden 8 km bis zum Dorf zumindest Bein- nass, da wir nur Regenjacken bei haben. Der Wetterbericht sprach von Sonne!
Tipp: Im Dorf geht’s wieder zur Bakkerij Westers. Egal was wir dort nehmen, saulecker. Und guter Kaffee! Unsere Top Empfehlung für Kaffe; kuchen und Plätzchen auf Vlieland!
Ein Abstecher zum Leuchtturm von 1909, der zwar nur 9,5 Meter hoch ist, aber durch seine Lage auf der 42 Meter hohen Vuurboetsduin ein Leuchtfeuer von 51 Metern erreicht, zeigt eine tolle Sicht über ganz Vlieland. Abgerundet wird die Tour mit einem schönen Yachthafen voller Segelschiffe. An der Fähre treffen wir zwei Niederländerinnen aus Amsterdam, die mit uns von Texel übergesetzt haben und nah bei uns ihr Zelt hatten. Eine von ihnen hat einen deutschen Vater und als sie hört, dass wir aus der Nähe von Köln sind, singt mir eine Niederländerin auf Vlieland ein kölsches Liedchen!
Morgen verlassen wir die Inseln nach Haarlingen. Eine Fahrt nach Terschelling verwerfen wir, da der Hafen direkt im Westen liegt und wir nicht vom 30 km entfernten Osten nach Ameland kommen. Die Landschaft wird sich nun von Dünen zu Deichen ändern und die Badegelegenheiten werden verschwinden. Wir sind gespannt, wie uns dieser Küstenabschnitt gefällt. Tristan hat sich entschlossen, weiter mitzufahren, und Julian hat den Tag auf Vlieland genossen.
Vlieland gefällt uns sehr gut und wir kommen gern wieder!